Letztens
auf dem Weg zum Spiellokal traf ich Peter P. . Wir legten den Rest
des Weges gemeinsam zurück und kamen ins Plaudern. Und irgendwann
landeten wir bei einer Begebenheit, die im kollektiven Gedächtnis
der deutschen Fussballfans abgespeichert: Die vergebene Torchance von
Frank Mill im Jahre hier
Immer
wieder gerne gesehen und gelacht. Aber wenn es einen dann selber
trifft, findet man das keineswegs so witzig. Wie ich wenige Stunden
danach leidvoll selber erfahren sollte:
20. …Sh5!
Das Schachprogramm Rybka 3 ist übrigens der gleichen Ansicht, schlägt aber alternativ auch noch 20. ...Tfc7 vor
21. gxf4
Weiß
nimmt die Herausforderung an
... Sxf4
22. Te3 Tfc7 23. Se5 Dh5
Auch
wenn hier Rybka 3, jedenfalls nach kurzer Berechnungszeit, noch
einen relativ geringen Vorteil anzeigt, so denke ich doch, dass hier
der schwarze Vorteil schon recht groß ist. Die schwarzen Figuren sind äußerst
aktiv und teilweise schon in recht bedenklicher Nähe des weißen
Königs. Die weißen Figuren sind ohne großes Zusammenwirken übers
Brett verteilt. Zudem befand sich mein Gegner in hochgradiger Zeitnot
24. Le7?
Dieser
Zug ist zwar taktisch abgesichert, erlaubte mir aber nun den c-Turm
mit Tempo nach h6 zu bringen
... Te8!
25. Lb4 Te6!
Hier
war ich mir relativsicher, dass ich die Partie gewinnen würde. Denn
nach 26. ...Th6 besteht kaum noch Hoffnung auf Rettung. Mein Gegner zog
blitzschnell
26. Sd2
Ich
war etwas überrascht, weil ich eher mit so etwas wie 26. Db5 gerechnet
hatte. Dies hätte die Partie wohl nicht gerettet, aber noch mal
gewisse Schwierigkeiten bereitet wegen des Zwischenmatts auf e8
26. .... Sxd2??
Da
haben wir ihn, den Mill-Effekt
im
Schach. Rybka 3 veranschlagt hier +17, was ungefähr dem Mehrwert von
zwei Damen entspricht. Aber nur wenn man das naheliegende und
richtige 26. ... Th6! spielt (siehe Diagramm)
Nach 27. Sdf3 Dh3! bleibt nur das Rückopfer 28. Sh4 ohne dass nach 28. ... Dxh4 der
Mattdruck nachlassen würde. Es wäre Weiß wohl nichts Anderes als
die Aufgabe der Partie geblieben. Nach meinem Partiezug, den ich für
einen klaren Weg zum Matt hielt, erwartete mich eine Überraschung
27. Lxd2
Th6
Hier
erwartete ich ehrlich gesagt die Partieaufgabe. Aber mein Gegner zog
unbeeindruckt
28. h3
und
ich
... Sxh3 29. Txh3 Dxh3
Während
mein Gegner kurz nachdachte und ich mich irritiert fragte, warum er nicht aufgab, sah ich plötzlich den Haken an meiner gewählten
Fortsetzung. O weia! Der Th6 hing Mein Gegner zog dann auch
30. Lxh6
Nach
einem Moment des irritierten Blickens aufs Brett erkannte ich, dass
sich eigentlich nicht viel geändert hatte
30. ... gxh6
Und
wieder droht Matt. Mit nur noch wenigen Sekunden Bedenkzeit auf der
Uhr spielte mein Gegner
31. Sd7!
Der
Springer ist tabu wegen Dc8+ und versperrt dem Turm den Weg nach g7
31. ... f4
Ein
neues Mattbild droht
32. De2!
Wiederum
der beste Zug. Spätestens hier begann es mir zu dämmern, dass ich wohl a la
Mill das „leere Tor“ nicht getroffen und den Ball an den Pfosten
gesetzt hatte.
32. ... Txd7
33. De8 + Kg7 34. Te1
Hier resignierte ich mehr oder weniger und wollte nun ins Remis einlenken
34. ... Dg4+
35. Kf1 Dh3+ 36. Kg1 Dg4+ 37. Kf1 Dh3+
Hier
erwartete ich nun den Remisschluss, aber mein Gegner zog überraschend tempo
38. Ke2!?
Angesichts
der überstandenen Not und immer noch wenigen Sekunden auf der Uhr
ganz schön keck
... Df5?!
Mittlerweile
war meine Zeit auch schon runtergelaufen, so dass ich auch schnell
ziehen musste. Dg4 wäre besser gewesen, da es nicht die g-Linie
aufgeben hätte
39. Tg1+!
Jetzt
bloss nicht die Partie noch verlieren, ging
mir durch den Kopf
... Kf6 40. Dg8+ Ke7 (Zeitkontrolle) 41. Tg7+ Kd6 42. Db8+ Ke6
Weiß
kam hier nicht mehr weiter und wir einigten uns hier auf Remis
Was für eine Partie! Ein am Ende glückliches Remis, was sich aber irgendwie wie eine Niederlage anfühlte. Nun kann man sagen Pech gehabt, aber so einfach will es mir dann doch nicht machen. Es mag ja eine höhere Fügung gewesen sein, aber auch ein erkennbarer Leichtsinn. Als ich die Wahl zwischen 26.... Sxd2?? und 26....Th6! zu treffen war, hatte ich - im Gegensatz zu Frank Mill - noch genug Zeit um mir die Sache in Ruhe anschauen zu können. Stattdessen entschied ich ich mich recht schnell für den Fehlzug und wurde abgestraft.
Im Nachhinein kann ich schon wieder drüber lachen. Es war eine Erfahrung, die mir sicherlich im Gedächtnis haften bleiben wird.
Was für eine Partie! Ein am Ende glückliches Remis, was sich aber irgendwie wie eine Niederlage anfühlte. Nun kann man sagen Pech gehabt, aber so einfach will es mir dann doch nicht machen. Es mag ja eine höhere Fügung gewesen sein, aber auch ein erkennbarer Leichtsinn. Als ich die Wahl zwischen 26.... Sxd2?? und 26....Th6! zu treffen war, hatte ich - im Gegensatz zu Frank Mill - noch genug Zeit um mir die Sache in Ruhe anschauen zu können. Stattdessen entschied ich ich mich recht schnell für den Fehlzug und wurde abgestraft.
Im Nachhinein kann ich schon wieder drüber lachen. Es war eine Erfahrung, die mir sicherlich im Gedächtnis haften bleiben wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen